Dispokredit: Alles, was du über den Dispo wissen musst - BankingGeek (2024)

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Ein Dispokredit ist zweifelsohne praktisch. Mit ihm kannst du spontane Mehrausgaben begleichen und finanziell herausfordernde Zeiten überstehen. Mittlerweile stellen dir viele Institute ein Konto mit eingeräumter Überziehung zur Verfügung.

Dafür musst du jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du einen Dispo erhältst.

Inhalt

Was ist ein Dispokredit?

Bekannt ist der Dispokredit auch als eingeräumte Kontoüberziehung. Das heißt, dass du dein Girokonto bis zu einem gewissen Betrag überziehen darfst.

Du entscheidest übrigens selbst, wann und wie du den Dispo zurückzahlst.

Es zieht dir die Bank aber regelmäßig die Zinsen ab – sie betragen bei einigen Anbietern sogar bis zu 14 Prozent im Jahr. Informiere dich im Vorfeld also immer über die Konditionen der Bank.

Zahle den Dispokredit zeitnah zurück, um hohe Zusatzausgaben zu vermeiden.

Was sind die Voraussetzungen für einen Dispo?

Um einen Dispo zu erhalten, benötigst du eine gute Bonität. Außerdem erweist sich ein regelmäßiges Einkommen als notwendig. Letzteres verwenden viele Banken zur Bestimmung der Höhe der Kontoüberziehung.

Informiere dich am besten beim Anbieter deine Wahl über seine Anforderungen an die Kunden. So weißt du bereits vor der Antragstellung, ob du die Voraussetzungen für seine Girokonten mit Dispo erfüllst.

Wie kannst du einen Dispokredit beantragen?

Mittlerweile lässt sich der Dispo leicht über das Online-Banking beantragen. Oft kannst du hier die gewünschte Höhe in Anlehnung an dein Einkommen bestimmen.

Einige Banken ermöglichen dir die Anpassung der Dispo-Höhe mit einem Schieberegler.

Eröffnest du ein neues Girokonto, kannst du den Dispokredit auch gleich bei diesem Schritt beantragen. Dafür musst du jedoch Einkommensnachweise erbringen.

In der Regel steht dir die eingeräumte Kontoüberziehung dann sofort nach der Kontoeröffnung zur Verfügung.

Dispozinsen: Wie teuer ist ein Dispokredit?

Die Kosten des Dispokredits hängen von deiner Bank ab – denn sie legen die Zinsen fest.

Laut Stiftung Warentest liegt der durchschnittliche Zinssatz für die eingeräumte Kontoüberziehung bei 9,43 Prozent.

Bedenke, dass es bei den einzelnen Banken zum Teil erhebliche Unterschiede gibt. Zu den teuersten Anbietern gehören generell die Volks- und Raiffeisenbanken.

Mit dieser Liste kannst du dir einen Überblick über die Zinsen beliebter Institute verschaffen:

  • 1822direkt: 9,44 Prozent Zinsen im Jahr
  • comdirect: 10,38 Prozent Zinsen im Jahr
  • Commerzbank: 10,20 bis 12,20 Prozent Zinsen im Jahr
  • Deutsche Bank: 12,79 Prozent Zinsen im Jahr
  • DKB: 9,29 Prozent Zinsen im Jahr
  • N26: 8,9 Prozent Zinsen im Jahr
  • Volksbank Heimbach: 14,10 Prozent Zinsen im Jahr

Generell kommt dich der Dispokredit bei Direktbanken günstiger als bei Filialbanken zu stehen.

Vorsicht ist primär bei kleineren Instituten wie den Volksbanken geboten – du musst hier mitunter mit einem Zinssatz von über 14 Prozent rechnen.

Willst du dir hohe Ausgaben ersparen, solltest du auf einen Anbietervergleich setzen.

Wie kannst du den Dispo vermeiden oder minimieren?

Natürlich wollen viele Menschen die Kontoüberziehung vermeiden. Denn rutschen sie ins Minus, schlagen sie sich mit Zinszahlungen herum.

Auf folgende Arten sorgst du dafür, dass dein Konto im Plus bleibt.

Ausgaben reduzieren

Kommst du mit deinem Budget nicht aus, solltest du deine Ausgaben reduzieren. Sieh dir dafür an, wofür du dein Geld ausgibst – so ist es dir möglich, Einsparpotenziale zu ermitteln.

Gehst du mit deinen Finanzen bewusst um, kannst du die Aufnahme eines Dispos mitunter vermeiden oder ihn zeitnah zurückzahlen.

Kosten im Auge behalten

Auch die Kosten darfst du nicht außer Acht lassen. Das gilt vorwiegend dann, wenn es um die Fixausgaben geht. Oft hilft es dir, einen Taschenrechner zur Hand zu nehmen, um dir einen Überblick über deine Ausgaben zu verschaffen.

So weißt du, wie viel Geld du mindestens benötigst, um über die Runden zu kommen. Mit diesem Wissen ist es dir ebenfalls möglich, einen Lebensstil entsprechend anzupassen.

Geld von Freunden und Verwandten leihen

Kommst du um eine finanzielle Unterstützung nicht herum, kannst du dich an Freunde und Verwandte wenden. Unter Umständen sind sie dazu bereit, dir unter die Arme zu greifen.

Dieser Schritt kostet viele Menschen Überwindung. Doch hast du ein gutes Verhältnis zu den dir nahestehenden Personen, kannst du dich zumeist jederzeit an sie wenden.

Leihst du dir Geld von deinen Freunden, setzt das natürlich viel Vertrauen voraus. Du kannst ihnen entgegenkommen, indem du bereits im Voraus einen Plan zur Rückzahlung des Privatkredits erstellst.

Was sind Alternativen zum Dispositionskredit?

Brauchst du Geld, musst du dich natürlich nicht auf den Dispo beschränken. Du hast auch andere Möglichkeiten, an ein Darlehen zu kommen.

Überlege dir, welche Option deinem Nutzerverhalten am ehesten gerecht wird.

Kreditkarte

Für größere Anschaffungen ist es dir natürlich möglich, deine Kreditkarte einzusetzen. Als vorteilhaft erweist sich diese Option für dich dann, wenn du eine Revolving-Card besitzt.

In diesem Fall kannst du deine Ausgaben nämlich in Raten zurückzahlen. Du gerätst also nicht in finanzielle Bedrängnis.

Sei dir aber darüber im Klaren, dass dabei moderate Zinsen anfallen. Natürlich hast du auch die Möglichkeit, deine Ausgaben sofort zu begleichen.

Ratenkredit

Die klassische Variante, um an Geld zu kommen, ist der Ratenkredit. Bei ihm hast du den Vorteil, selbst höhere Beträge aufnehmen zu können. Wie der Name bereits verrät, zahlst du diese in Form von monatlichen Raten zurück.

Die Höhe Letzterer kannst du über die aufgenommene Kreditsumme und die Laufzeit beeinflussen.

Sei in beiden Punkten unbedingt realistisch und stelle im Vorfeld sicher, dass der Kredit für dich erschwinglich ist.

Es sollte dir nach dem Begleichen der Kreditrate noch ausreichend Geld für den Alltag zur Verfügung stehen.

Freunde und Verwandte

reunde und Verwandte sind eine gute Alternative zum Dispo. Insbesondere dann, wenn du nur einen geringen Betrag benötigst, kannst du dich an sie wenden.

Wie kannst du deinen Dispo ausgleichen?

Den Dispo gleichst du aus, indem du einfach die benötigte Summe auf dein überzogenes Girokonto überweist.

Hast du dir einen hohen Betrag geliehen, kann es mitunter ein wenig dauern, bis du wieder im dauerhaften Plus bist.

Möchtest du den Dispokredit zeitnah zurückzahlen, musst du mitunter Geld sparen. Reduzierst du deine Ausgaben, reparierst du schnell deinen Kontostand.

Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass du dir hohe Zinsen ersparst.

Ist es möglich, deinen Dispokredit zu erhöhen?

Unter Umständen benötigst du etwas mehr Geld, als dein aktuelles Dispolimit erlaubt.

Ist es um deine Bonität gut bestellt und hast du ein geregeltes Einkommen, kannst du deinen Dispo mitunter erhöhen und so deinen finanziellen Spielraum maximieren.

Erfüllst du die benötigten Voraussetzungen, begib dich dafür einfach ins Online-Banking.

Dort ist es dir möglich, dein Limit sofort zu steigern oder bei deiner Bank einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Gibt es auch Geschäftskonten mit Dispokredit?

Ja, es gibt Geschäftskonten mit Dispokredit. Banken wie FYRST, Kontist und Commerzbank bieten diese Option an. Ein solcher Dispo vergrößert den finanziellen Spielraum und ermöglicht die Finanzierung größerer Projekte oder die Deckung unerwarteter Ausgaben.

Die Höhe des Dispokredits richtet sich nach Bonität, Einnahmen und eventuellen Sicherheiten. Bei Kontist kann der Kredit per App zwischen 500 und 5.000 Euro hinzugebucht werden. FYRST überprüft im Voraus die Bonität und bietet einen Kontokorrentkredit ab 1 Prozent Zinsen an.

FAQ: Dispokredit

In diesem Kapitel werden dir häufig gestellte Fragen zum Dispokredit beantwortet. So hast du die Möglichkeit, dich über relevante Aspekte zu diesem Thema zu informieren.

  • Wie schlimm ist es, im Dispo zu sein?

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    Nimmst du die eingeräumte Kontoüberziehung nur selten in Anspruch, ist es generell nicht schlimm, im Minus zu sein. Ein Vorteil des Dispos sind dessen niedrige Zinsen.

    Allerdings darfst du diesen Umstand nicht auf die leichte Schulter nehmen. Siehst du nämlich dauerhaft rote Zahlen auf deinem Konto, schadet dies deiner Bonität.

    Versuche daher, den Dispo zeitnah auszugleichen.

  • Wie hoch ist in der Regel ein Dispokredit?

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    In der Regel orientieren sich Banken beim Festsetzen der Dispo-Höhe an deinem Einkommen. Viele Anbieter legen die eingeräumte Kontoüberziehung bei der zwei- bis dreifachen Summe deines Gehalts an.

    Somit ist es dir möglich, dir kleinere Anschaffungen über den Dispokredit zu finanzieren. Auch für das Überbrücken kurzfristiger finanzieller Notlagen eignet sich die Kontoüberziehung.

  • Wie lange läuft ein Dispokredit?

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    Eine bestimmte Laufzeit gibt es beim Dispo nicht. Du bestimmst selbst, wann du die Kontoüberziehung ausgleichst.

    Raten wie bei einem traditionellen Kredit gibt es nicht – allerdings musst du mit viertel- oder halbjährlichen Zinszahlungen rechnen.

  • Was passiert, wenn man den Dispo nicht zurückzahlen kann?

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    Kannst du den Dispo nicht zurückzahlen, schlägst du dich mit dauerhaften Zinszahlungen herum.

    Mit der Zeit wird dein Kontostand immer niedriger, bis du dein Girokonto nicht mehr nutzen kannst. Daher solltest du bei der Nutzung des Dispokredits immer realistisch sein.

Fazit

Ein Dispo kann sich im Alltag als praktisch erweisen. Denn so steht dir bei Bedarf immer eine finanzielle Reserve zur Verfügung. Bedenke, dass bei der Inanspruchnahme der eingeräumten Kontoüberziehung immer Zinsen anfallen.

Zahle den Dispokredit also immer zeitnah zurück. Unter Umständen lohnt es sich für dich, nach einer Bank mit günstigeren Konditionen Ausschau zu halten.

Dispokredit: Alles, was du über den Dispo wissen musst - BankingGeek (2024)
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Author: Kerri Lueilwitz

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